Sunday, October 08, 2006

Reisebericht

Hi Folks!

Hier ist also der lang erwartete Reisebericht. ;-)
Da es mit den Fotos noch was dauert muesst ihr erstmal mit einer ueberwiegenden Textversion vorlieb nehmen. Ich werde mich aber mal nach einem Fotoalbum umsehen, das ich fuellen und einfuegen kann.

Wie ihr schon festgestellt habt, schreibe ich auf einer amerkianischen Tastatur und habe keine Lust die Umlaute extra zu installieren, also bleibt es bei ue, oe und ae! ;-)

Die Reise in die USA begann am Montag 02.10.2006 um ca. 8 Uhr, da mein Flieger in Duesseldorf um 10:15 in Richtung Frankfurt starten sollte. Es fing aber schon beim einchecken nicht gut an. Ich durfte 2x23kg in die USA mitnehmen und hatte gedacht ich kann auch einmal ca. 30kg und ca. 15 kg mitnehmen. Lasst es euch gesagt sein, es geht nicht!! Ich musste also aus meiner Tasche ca. 5kg auf einen randvollen Rucksack und das Handgepaeck verteilen. Hat am Ende auch irgendwie geklappt aber das Handgepaeck war ordentlich schwer. Der Flieger ist wenig ueberraschend nicht puenktlich abgeflogen aber ich hatte ja genug Zeit in Frankfurt eingeplant. Ich war nur ueberrascht, als ich in Frankfurt ankam, so schnell wie moeglich in Richtung ausgiebiger Sicherheitsueberpruefung lief und in einer langen Schlange stand. Das war jetzt noch nicht so ueberraschend aber das mein Flieger zum einchecken aufgerufen wurde, als ich noch in der Schlange vor dem Sicherheitscheck stand trieb mir schon die ersten Schweisstropfen auf die Stirn. Nach dem Sicherheitscheck, der wirklich gruendlich war, eilte ich zum Schalter, der zum Glueck sehr nah war und musste feststellen, dass kein Grund zur Panik bestand, da noch viele Leute am Gate standen und die Maschine noch gar nicht geoeffnet war. Die Stewardess hat dann schon mal angefangen mich auf die amerikanischen Kontrollen vorzubereiten und hat mich gefragt, warum ich in die USA will, was ich da mache, wo ich wohne, worin ich meine Doktorarbeit schreibe usw. Bei ihr musste ich auch noch einen Zettel ausfuellen, den ich an einem Schalter direkt hinter der Stewardess wieder abgeben musste. Da ich mir nach dem Sicherheitscheck alle Sachen, die ich in den Taschen hatte, wie z.B. Reisepass, Flugtickets fuer den Anschlussflug, Gelbboerse usw. schnell gegriffen habe und mir noch nicht mal die Schuhe zugemacht hatte, weil ich Sorgen hatte den Flieger zu verpassen, waren diese Sachen also alle lose in meinen Haenden. Nachdem ich am Schalter meinen Reisepass und das Bording Ticket fuer den Flug von Frankfurt nach Philadelphia zurueckbekommen habe, faellt mir auf, dass ich das Flugticket fuer den Anschlussflug vermisse. Ich frage also die Dame, ob es aus dem Reisepass gefallen ist und bei ihr liegt. Natuerlich war das nicht passiert und schon waren die Schweissperlen wieder auf der Stirn. Ich schaue mich also hektisch um, als mich die Stewardess, die mich mit den Fragen geloechert hat, anspricht und fragt ob dieses Flugticket mir gehoert was vor ihrem Pult lag. Es war meins und der Puls kam langsam wieder runter.
Ich war schon bedient bevor ich Deutschland verlassen hatte. Naja, dachte ich, wenigstens hast du jetzt ein paar Stunden Zeit Filme zu gucken oder Computer zu spielen. Denn als ich letztes Jahr mit Swiss Air nach Boston geflogen bin, hatte jeder Sitz seinen eigenen Monitor mit einem Pad, an dem man die Sprachen fuer die Filme, die Radiokanaele einstellen konnte und obendrein konnte man einen Computerspielkanal waehlen und das Pad zum spielen nutzen. Ich komme in den Flieger und was erwartet mich. NICHTS!! Es gibt eine Leinwand ganz vorne und ich sitze irgendwo in der Mitte. Na gut, dann halt keine Computerspiele aber schon mal Englisch lernen beim Filme gucken. Ich schnappe mir die Broschuere im Sitz , um nachzuschauen welche Filme laufen. Schon auf der ersten Seite steht ganz gross, fuer die Filme koennen sie waehrend des Fluges fuer nur 5 EUR Kopfhoerer kaufen. ??? Bei Swiss Air werden die verteilt und nach dem Flug eingesammelt. Ich habe natuerlich auch keine Flugzeugkopfhoerer bei und 5 EUR schmeiss ich denen nicht in den Rachen. Mit dem Kopfhoerer vom MP3 Player kann man wenigstens Mono hoeren, also fuer Filme ausreichend. Gezeigt wurden eine ziemlich langweilige Komoedie (irgendwas mit "just my luck"), danach gab es einen alten Film ueber einen schwarzen Footballtrainer in den 60igern in den Suedstaaten und zum Abschluss "Der Teufel traegt Prada". Also, alles Superfilme!! :-/ Das Essen und Service waehrend des Fluges war zwar nicht so aussergewoehnlich gut wie bei Swiss Air aber annehmbar. Die Stewardessen waren auch nicht mehr die juengsten bzw. schlankesten aber die kann man schlecht waehrend des Fluges reklamieren. ;-) Der Flug an sich war aber ruhig und hatte nur wenig Verspaetung.
Als Fazit kann ich aber sagen, wenn man die Moeglichkeit hat mit Swiss Air zu fliegen, NUTZT die Chance!!! United Airways ist nicht so doll aber das musste ich in den USA noch naeher feststellen.
Ich hatte meinen Anschlussflug so geplant, dass ich ca. 2 Stunden in Philadelphia Aufenthalt haben sollte. Die ersten Sorgenfalten, ob das reicht kamen mir, als wir mit dem Flieger am komplett anderen Ende des Flughafens abgesetzt wurden und mit dem Bus zum Terminal gefahren wurde. Das alleine dauerte schon ca. 15 Minuten. Von der Bushaltestelle geht es zur Einreise, wieder ca. 15 Minuten laufen. Dort sitzt ein Officer und haut einem einen Stempel in den Pass und wuenscht einen netten Aufenthalt, wenn alles gut laeuft und man alles zusammen hat. Ratet mal wie es bei mir war?!? RICHTIG! So einfach war das nicht. Ich bin ja mit Visum eingereist, und dann muss man an Bord des Fliegers ein weisses Formular ausfuellen (ohne Visum ein gruenes, fuer die, die mal in die USA wollen). Bei Swiss Air kamen die Stewardessen waehrend des Fluges rum und haben jedem diese Formulare gegeben und erklaert was man machen muss. Glaubt mal nicht, dass das bei United passiert. Dort kriegt man das Zoll-Formular, das man auch ausfuellen muss und das war es dann. Nachdem ich also wieder ca. 15 Minuten angestanden habe, fragt mich der nette Officer, wo denn mein I-94 (das weisse Formular) ist. Ich sage, dass ich das nicht bekommen habe. Er gibt mir alle Einreisedokumente zurueck und schickt mich um die Schalterecke und sagt, dass ich wieder kommen soll, wenn ich das I-94 ausgefuellt habe, welches dort auslag. Die naechsten 10 Minuten waren von der Uhr als ich wieder vorstellig werde und dann zu den Gepaeckbaendern weitergeschickt werde. Mein Gepaeck gibt's realtiv schnell und von da geht es zum Zoll. Da habe ich dann United richtig kennen gelernt. Es gibt EIN Maennchen was da sitzt und die Passagiere von zwei oder drei Fliegern abfertigt. Also ca. 1000 Menschen. Die Schlange vor dem Schalter war, ohne zu uebertreiben etwa 100 bis 200m lang und ging um die Gepaeckbaender rum. Ich habe mich mal ein wenig vorgefuschelt (ca. 50m vor dem Schalter), da mein Flieger in ca. 50 Minuten abfliegen sollte. Die Bording Time, die auf meinem Ticket stand, das schon in Duesseldorf ausgestellt wurde, war da schon in 5 Minuten. Nach ca. 10 Minuten ohne das ich wirklich vorwaerts kam und ausser mir noch sehr viel andere ihre Anschlussfluege kriegen mussten, wurde ein zweiter Schalter aufgemacht und es wurde darauf verzichtet, bei jedem in den Koffer zu gucken. 30 Minuten vor dem geplanten Abflug bin ich durch den Zoll durch und stehe in der naechsten Schlange. Das Gepaeck muss jeder selber wieder aufgeben und es gibt bei United wieder nur einen Schalter an dem die ca. 400 Leute, die mit United weiterfliegen, das machen koennen. Das dauerte dann wieder ca. 20 Minuten um das Gepaeck neu aufzugeben. Die Sorgenfalten sind ueber ein paar Schweisstropfen fast zu einem Panikanfall angewachsen, weil mir jetzt aufgefallen ist, dass ich vergessen habe die Telefonnummer von meinem Chef mitzunehmen, der mich in Durham vom Flughafen abholen wollte und ihm nicht bescheid sagen kann, dass ich u.U. mit der naechstem Maschine komme. In Deutschland ist es mittlerweile 23:30, also niemand mehr ansprechbar, um mir die Nummer aus meinem eMail Postfach zu schicken. Ich habe schon damit abgeschlossen gehabt, dass mein Gepaeck noch in den Flieger kommt, hauptsache ich bin an Bord. Ca. 10 Minuten vor geplantem Ablug und auf allen Monitoren stand, dass mein Flieger puenktlich starten sollte, war das Gepaeck aufgegeben und ich eile zum Gate um den Flieger noch zu bekommen. Aber so einfach war es natuerlich nicht!! Einige werden es sich schon denken was kommen musste. Ein Sicherheitscheck!!! Ich wurde zwar schon zwei mal ausfuehrlich kontrolliert worden und hatte keine Chance auch nur auf Toilette zu gehen, geschweige denn mich mit Waffen einzudecken aber was sein muss, muss sein. Ich steh also wieder in einer Schlange und nun bin ich mit meiner Panik nicht mehr alleine. ;-) Ich bleibe aber ruhig, da ich es eh nicht aendern kann. Nicht so eine Frau vor mir, die auch noch Getraenkeflaschen im Handgepaeck hat, obwohl ueberall steht, dass es absolut verboten ist und faengt das Staenkern an. Ich kann nur jeden warnen, das ist eine bloede Idee. Sie wurde rausgenommen und GANZ GENAU kontrolliert, die hat ihren Flieger bestimmt nicht bekommen!!
Ich kam da durch und hatte noch 5 Minuten. Hatte schon vorher alles in den Rucksack gesteckt, damit ich nach der Kontrolle nur die Schuhe anziehen musste, den Rucksack auf den Ruecken und Hackengas. Das Gate war auch nur um die Ecke. Die Hose in den Haenden (Guertel hatte ich auch im Rucksack) und mit offenen Schuhen gebe ich richtig Gas. Ich komme um die Ecke und sehe schon meinen Schalter. Es sind nur noch 10m, da merke ich wie sich das Gewicht, des Rucksacks verlagert. Dadurch, das ich ihn so voll gestopft habe (ihr erinnert Euch vielleicht noch an das umpacken in Duesseldorf?!) und gerannt bin hat sich der Reissverschluss geoeffnet und ich verteile alles und wirklich alles vor dem Schalter. Zum Glueck helfen mir alle umstehenden und reichen mir meine Sachen, die sich in einem Umkreis von ca. 15m ueberall verteilt haben. Pitschnass geschwitzt, der Hose fast unterhalb der Kniekehlen robbe ich fast die letzten Meter zum Schalter und dort wird mir gesagt. 'Ruhig bleiben..., der Flug hat Verspaetung. Die Maschine ist noch gar nicht gelandet.' Dieses Gefuehl was da in mir hoch kam, war wirklich mehr als angenehm. Die Maschine hatte wirklich ueber eine Stunde Verspaetung, was mich wieder daran erinnerte, dass ich die Telefonnummer vergessen habe um bescheid zu sagen, dass ich spaeter komme. Der Flug ging dann aber sehr schnell und die Verspaetung belief sich auf ca. 45 Minuten. Aus der Maschine raus beeile ich mich, um zu den Gepaeckbaendern zu kommen und laufe, da schon Andy, meinem Chef hier, in die Arme. Ich frage mich zwar wie er es in den Bereich noch vor den Gepaeckbaendern geschafft hat aber er erklaert mir, dass der Flughafen so klein ist, dass das Gepaeck in der Ankunftshalle ankommt. Ich berichte von meinen Problemen in Philadelphia und das ich nicht sicher bin, ob mein Gepaeck an Bord ist aber nach einer kurzen Nachfrage, sehe ich meine Taschen schon auf dem Band.
Endlich angekommen!!
Andy faehrt mich dann nach Durham in meine Wohnung. Es sind nur 30-40 km vom Flughafen, fuer amerikanische Verhaeltnisse Nachbarschaft.
Die Vermieter sind sehr nett und waehrend ich mit deren Hund spiele und den Mietvetrag unterschreibe wird mein komplettes Gepaeck in meine Wohnung gebracht. Dort stehen schon zwei Koerbe mit Lebensmittel fuer die ersten Tage. Der eine ist von Andy, der andere von den Vermietern. Nach einer kurzen Einfuehrung in die komplett ausgestattete Wohnung und die Garage, die darunter liegt, in der die Waschmaschine und der Trockner stehen, die ich 'selbstverstaendlich' mitnutzen kann, werde ich alleine gelassen und verabrede mich mit Andy fuer den naechsten Tag um 10 Uhr, damit er mir die Gegend, die Uni und die Arbeitskollegen zeigen kann.

Aber das gibt es zu einem spaeteren Zeitpunkt. Das muss fuer jetzt erstmal reichen. ;-)

8 comments:

Anonymous said...

Hallo Sven-Daniel!

Du armer Kerl; das muss echt die Hoelle fuer Dich gewesen sein...
Gut, dass Du nun angekommen bist!

Ich wuensche Dir ganz viel Erfolg und eine schoene Zeit!

Gruesse aus D'dorf,
Sven

Anonymous said...

Hi Sven,

dein Reisebericht kommt mir schon sehr bekannt vor, nur dass ich mit Delta geflogen bin (die haben Monitore in den Kopfstützen und Kopfhörer umsonst). Delta möchte in Amerika den Ruf haben NIE verspätet zu starten, in Europa ist ihnen das aber leider egal und so hatte mein Delta-Flug aus Paris (der grausamste Flughafen der Welt!) 1 Stunde Verspätung und der Delta Flieger in Atlanta hat seine Türen nicht mehr für mich aufgemacht, obwohl ich am Gate stand und das Flugzeug auch noch... Als Entschädigung habe ich dann ein Hotelzimmer für die nächsten 12!!! Stunden bekommen die ich auf den nächsten warten musste...

Hey, ich hab gehört ausserhalb von Kalifornien gäbs auch Steinhäuschen, "dein" Haus sieht aber auch verdächtig nach Holz aus ;)

Viel Spaß noch und seh dir doch auch mal ein Basketballspiel an bei Gelegenheit!

Grueße aus Aachen,
Vanessa

Anonymous said...

hi sven!

cooler reise bericht , musste viel schmunzeln! Hast ja richtig was erlebt bis du mal angekommen bist.

Ich schreibe dir die Tage nochmal ein paar neue NEWS...

wir sehen uns

gruss COCO

ps. und einen schönen Gruss von meinen Vater

Anonymous said...

Hallo Sven ich sitze hier auf der Arbeit und habe mich fast bepießt vor lachen...tut mir echt leid..aber die Rucksackgeschichte war die härte und eigentlich das i-tüpfelchen der Story. Ich hoffe Du hattes bis jetzt auch selber was zu lachen und genießt ein wenig die Zeit.

Wünsche Dir gaaanz viel Spass

Carsten

Anonymous said...

Hi Sven,

schön dass Du (trotzdem) gut angekommen bist. Eine schöne Idee mit der Seite. Hatte ich bei Vanessa und Reggi auch gerne genutzt. Muß nur mal sehen wie man sich mit Namen anmeldet.
Grüße an Amerika von Heinz

Anonymous said...

Hallo Sven,

habe deinen Bericht an Sönke Wortmann weitergegeben, er hat gesagt, dass er ihn vielleicht verfilmt, bzw. mal eine live Reportage von dir macht ;-) Dein Erlebnis ist wirklich Filmreif ... ;-)
Die Bilder haben wir uns auch schon angeschaut und mit Freude festgestellt, dass unsere Fahne einen Platz bei dir in deinem, für uns hoffentlich "vorrübergehenden", neuen Zuhause gefunden hat ;-)

Kann das sein, dass dein eigenes Foto noch von Mallorca stammt ... ??? ;-) Hoffen auch mal auf ein aktuelles Foto von dir, man hätte vielleicht am Flughafen eins machen sollen, mit deinen Schweißperlen ;-)

Gruß aus Mündelheim wir freuen uns auf weitere Berichte ...

Julia und Patrik

Anonymous said...

Hallo Zven!

Dein Reisebericht war echt super habe mich fast totgelacht!Schoen das du noch so viel Zeit findest uns auf dem laufenden zu halten.
Die Uni sieht ja echt klasse aus!Die wuerde ich auch gerne mal live sehen. Naja aber mit dem Rad,wie nach Duesseldorf gibt das wohl nichts:-) Da hast du ja echt glueck gehabt das Du mit zu dem Spiel konntest.
Wuensche Dir noch viel Spaß und alles Gute!

Viele Gruesse Michi und Kirsten.

Anonymous said...

Hi Sveni.
Hört sich ja alles ziemlich Abenteuerlich an, was Du am 'anderen Ufer' so alles erlebst.
Ich freue mich bereits auf weitere Berichte ;-)
Bis dahin,

Schöne Grüsse aus Mölschem,

Guido.